Das kleine nordeuropäische Königreich hat die Geschichte durch eine Vielzahl gebräuchlicher Namen geprägt. "Schwedische Mauer", "Buffet", "Schwedische Familie" - diese Sätze sind fest in der russischen Sprache verwurzelt, was ziemlich überraschend ist, denn die Schweden selbst sind mit diesen Begriffen nicht vertraut.
Schwedische Familie
Die schwedische Familie ist der umgangssprachliche Name für eine der Formen der Polyamorie, die es einer Person ermöglicht, mit Zustimmung und Zustimmung aller Beteiligten einer solchen Beziehung mehrere Liebesbeziehungen einzugehen. In der Praxis bedeutet dies das Zusammenleben mehrerer Menschen unterschiedlichen Geschlechts, beispielsweise eines Mannes und zweier Frauen (oder umgekehrt).
Es sollte gleich darauf hingewiesen werden, dass diese Form der Beziehung nicht unbedingt Gruppensex impliziert. Dies ist ein etwas anderes Konzept, das einen wissenschaftlichen Namen hat - Triolismus. Beziehungen in einer schwedischen Familie können sehr unterschiedlich sein - banale Zuneigung, Freundschaft, platonische Liebe oder Rivalität.
Schwedische Familien sind nicht so selten, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Diese Form menschlicher Beziehungen ist in verschiedenen Werken der Literatur und des Kinos weit verbreitet. Die bekanntesten Filme: "Dreamers" dir. Bernardo Bertolucci, The Third Meshchanskaya dir. Abram Roma, Jules und Jim, dir. Francois Truffaut.
Eine solche Bezeichnung als "schwedische Familie" findet sich übrigens nur in Russland und einigen anderen Staaten des postsowjetischen Raums. In den meisten europäischen Ländern wird der Begriff verwendet, der wörtlich aus dem Französischen übersetzt „Haushalt für drei“bedeutet.
Die Geburt eines Stereotyps
Woher dieser Begriff in der konservativen Sowjetunion stammt, ist nicht sicher bekannt, aber in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts war der Begriff "Schwedische Familie" das wichtigste Synonym für Schweden in der gesamten UdSSR. Es gab ein Klischee, dass in diesem mysteriösen skandinavischen Land das Zusammenleben mehrerer Paare durchaus üblich ist.
Vielleicht liegt das Ganze in der Welle der sexuellen Revolution, die die Gewerkschaft erreichte und Gerüchte über die Vertreter der linken schwedischen Jugend, die sich in jenen Jahren in puritanischem Verhalten nicht unterschieden und sich sehr leichtfertig verhielten. Skandinavische Hippies erkannten keine Familienwerte oder moralischen Prinzipien an. Einige von ihnen lebten wirklich in Gruppen, wie Gemeinden, und förderten die freie Liebe. In den gleichen Jahren trat die megapopuläre schwedische Musikgruppe ABBA, bestehend aus 2 Ehepaaren, auf den Fernsehbildschirmen auf. Sie sangen so süß von der Liebe, dass die Sowjetbürger nicht anders konnten, als ihnen zu glauben.
Natürlich ist es schwierig, Schweden im intimen Sinne als Konservative zu bezeichnen. Es ist das einzige Land der Welt, in dem in den frühen 1950er Jahren sexuelle Kompetenz in Schulen gelehrt wurde. Die Kommunikation von Ehepartnern nach Scheidungen und der gemeinsame Zeitvertreib von "neuen" und "alten" Familien für die befreiten Schweden ist eine alltägliche Sache. Aber es wäre eine große Übertreibung zu sagen, dass sie sich in Bezug auf den Aufbau von Familienbeziehungen irgendwie von anderen Europäern unterscheiden.
